Mobilität ist unverzichtbar, aber auch mit klimaschädlichen Emissionen verbunden. Beim Fliegen entstehen Treibhausgase, die zum Klimawandel beitragen. Global gesehen, ist der Luftverkehr mit etwa 3 bis 5 Prozent für die menschengemachte Erderwärmung verantwortlich. Das soll sich in der Zukunft ändern. Fluggäste am Flughafen Stuttgart, die die Klimabilanz der eigenen Reise verringern wollen, können dies schon heute tun.
Planung ist alles
Schon die Reisevorbereitung kann den Unterschied machen. Tipps für Reisende, die Emissionen reduzieren wollen:
1. Weniger Gepäck = weniger Gewicht = weniger Kerosinverbrauch
Wer seinen Koffer klimasmart packen will, nimmt möglichst wenig Gewicht mit auf Reisen. Denn je leichter die Gepäckstücke im Frachtraum sind, desto weniger Treibstoff benötigt das Flugzeug für seine Strecke.
2. Klimaschonend zum Airport
Der Flughafen Stuttgart ist einer der am besten angebundenen Standorte Baden-Württembergs. Mit dem Bus, S-Bahn oder Stadtbahn, dem E-Auto und via Carsharing geht es klimafreundlich zum Flughafen.
Anreise mit ÖPNV Anreise mit dem E-Auto Anreise per Carsharing
3. Lieber länger Urlaub machen
Wen es an ferne Orte zieht, der sollte dort in Relation zur Flugstrecke auch möglichst viel Zeit verbringen. Die Umweltschutzorganisation WWF empfiehlt bei Reisen bis 2.000 Kilometer (zum Beispiel von STR nach Kreta) mindestens 8 Tage Aufenthalt, bei weiter entfernten Reisezielen mindestens 15 Tage. So reist man nicht nur bewusster, es ist auch erholsamer und es bleibt mehr Zeit, andere Kulturen richtig kennenzulernen.
4. Umweltfreundliche Unterkunft
Zu Gast in einem Hotel, Hostel oder auf einem Campingplatz mit Umweltzertifikat verbraucht der Aufenthalt typischerweise weniger Ressourcen als in herkömmlichen Unterkünften. Am besten schon bei der Buchung auf solche Zertifikate achten.
Wie groSS ist der CO2-Fußabdruck deines Fluges?
Wenn du zum Beispiel von Stuttgart nach Kreta fliegst, sind das 550 Kilogramm CO2 – und auf dem Rückweg noch einmal so viel. Wie groß der CO2-Fußabdruck eines Fluges ist, hängt vor allem von der Strecke und der eingesetzten Maschine ab. Du kannst die Emissionen deines Fluges online berechnen und kompensieren. Der Preis für eine Kompensation richtet sich nach deinem individuellen Flug.
Das Offsetting-Prinzip:
Der Klimawandel ist ein globales Phänomen. Darum ist es möglich, an einer Stelle entstandenes CO2 durch Einsparung, dauerhafte Bindung oder Speicherung in gleicher Höhe an einem anderen Ort zu begleichen. Durch Offsetting finanzierst du Klimaschutz.
Du hast die Wahl
So geht Offsetting mit atmosfair:
Mit deinem freiwilligen Beitrag verwirklicht atmosfair Klimaschutzprojekte weltweit. Die Emissionen deiner Reise werden an einem anderen Ort reduziert, wo sie sonst durch fossile Energien entstanden wären.
Ein Beispiel für ein atmosfair-Projekt ist das Kleinwasserkraftwerk in Honduras, das sauberen Strom für die angrenzenden Dörfer liefert. Dadurch entstehen pro Jahr 36.000 Tonnen CO2 weniger. Darüber hinaus fördert der Technologietransfer auch eine nachhaltige Entwicklung in der Region und bekämpft Armut.
atmosfair-Projekte erfüllen die strengsten verfügbaren Qualitätsstandards und werden von unabhängigen Stellen zertifiziert. Bei der Berechnung berücksichtigt atmosfair alle Klimaauswirkungen und bezieht diese in den Preis für eine Kompensation mit ein. Für deine Spende erhältst du eine Bescheinigung.
Flug kompensieren mit atmosfair
So geht FLY on SAF:
Mit Fly on SAF kannst du fossiles Kerosin durch Sustainable Aviation Fuel (SAF) ersetzen. SAF ist ein Ersatz für herkömmlichen Flugzeugtreibstoff und wird aus nachhaltigen Ressourcen wie landwirtschaftlichen Abfällen hergestellt. Die Vorteile davon sind:
- CO2-Emissionen reduzieren sich um etwa 80 Prozent.
- Bessere Luftqualität, weil sich der Ausstoß von Partikeln und Schwefel um 90 bzw. 100 Prozent verringert.
- Der Kraftstoffverbrauch sinkt um bis zu 3 Prozent. Das sind global gesehen Millionen von Liter pro Jahr.
Noch ist SAF deutlich teurer als fossiler Treibstoff. Sein Anteil an der weltweiten Produktion liegt bei nur 0,1 Prozent. Indem du bei deinem nächsten Flug das Angebot von Fly on SAF nutzt, verbesserst du deine Klimabilanz und trägst dazu bei, die Transformation zu nachhaltigeren Flugreisen für alle zu beschleunigen.
Dein Beitrag wird dazu verwendet, SAF auf einem Flughafen in der Nähe der Produktionsstätte zu tanken. Dadurch entstehen keine unnötigen Emissionen und Kosten für den Transport des Treibstoffs zu deinem Flugzeug. Als Nachweis der erzielten Wirkung erhältst du ein verifiziertes Zertifikat.
Mit SAF fliegen über FlyonSAF.comKlimabilanz von Flugreisen
Zur Klimabilanz jedes Fluges zählen neben CO2, das zusammen mit Wasserdampf beim Verbrennen von Kerosin entsteht, auch andere Effekte. Wenn es hoch oben feucht und besonders kalt (etwa -40 °C) ist, bilden sich hinter dem Flugzeug Kondensstreifen und Schleierwolken. Diese verschwinden meist nach kurzer Zeit, tragen aber dennoch zur globalen Erderwärmung bei. Genauso wie Ozon, das – wenn es in der üblichen Flughöhe entsteht – als Treibhausgas wirkt.
Destination: Klimafreundlich FLIEGEN
Synthetische, strombasierte Kraftstoffe und neue Antriebe versprechen, den entscheidenden Beitrag für klimaverträgliche Flüge zu leisten. Klimaschutz im Luftverkehr ist eine Gemeinschaftsaufgabe: Flugzeugherstellende, Airlines und Flughäfen setzen jeweils ihre Hebel in Bewegung, um den technologischen Fortschritt dahingehend voranzutreiben.
Effizientere Triebwerke
Moderne Flugzeuge sind bereits deutlich sparsamer unterwegs als ältere Generationen. Der Flughafen Stuttgart setzt mit seiner Innovationsförderung bundesweit Maßstäbe. Seit Mitte 2019 verstärkt er mittels seiner Entgeltordnung die Anreize für Fluggesellschaften, emissionsärmere und leisere Maschinen einzusetzen. Solche Flugzeuge wie der A320neo oder A321neo kommen am STR immer häufiger zum Einsatz.
Nachhaltiges Kerosin
Auch nachhaltig produziertes Kerosin ist keine reine Zukunftsmusik mehr. Es wurde bereits erfolgreich getestet. Flüssiger Kraftstoff aus erneuerbarem Strom kann schon heute im sogenannten Power-to-Liquid-Verfahren hergestellt werden – bislang aber nur in geringem Umfang. Mit einer solchen Anlage produziert zum Beispiel seit 2021 die gemeinnützige Organisation atmosfair gemeinsam mit seiner Partnerin Solarbelt E-Kerosin in Deutschland. Den Einsatz solcher Treibstoffe bezuschusst der Stuttgarter Airport über seine Entgeltordnung.
Mehr über E-Kerosin von atmosfair fairfuel
Elektrisch fliegen
Die Arbeit am elektrischen Fliegen der H2FLY GmbH, einem Spinn-off aus der Zusammenarbeit zwischen der Universität Ulm und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), fördert der Flughafen mit Forschungsgeldern. Ihr innovatives, völlig emissionsfreies Brennstoffzellen-Flugzeug Hy4 feierte 2016 am STR Weltpremiere. Es kann bislang 4 Personen transportieren. Die ersten E-Passagierflugzeuge dürfen in Stuttgart für ein Jahr kostenlos starten und landen.
Flugblatt Online: Futuristisches FliegenNoch wird es einige Zeit dauern, bis diese Innovationen zu wettbewerbsfähigen Preisen verfügbar sind. Um für nichtfossiles Fliegen die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen, bedarf es einer industriepolitischen Strategie. Sie müsste zum Beispiel darauf abzielen, dass ausreichende Mengen an alternativem Kerosin nachhaltig produziert werden.
Null Emissionen bis 2040
Auf die Klimabilanz des Fliegens kann die Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) nur indirekt einwirken. Hier ist sie mit Technologieförderung und starken Anreizen aktiv. Direkten Einfluss hat der Airport-Betrieb auf die eigenen Umweltauswirkungen. Der Flughafen Stuttgart sieht sich in der Verantwortung, mit dem Programm Destination STRzero seinen CO2-Fußabdruck kontinuierlich zu verbessern. Bis 2040 wollen wir den Landesairport netto-treibhausgasneutral betreiben.
Mehr über Destination STRzero