Keine Frage, der Betrieb des Flughafens hat Auswirkungen auf die Umwelt. Die Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) kann in unterschiedlichem Maße dazu beitragen, Lärm, Treibhausgase, Energieverbrauch und Abfälle zu reduzieren sowie angrenzende Gewässer und die biologische Vielfalt zu schützen. Wo wir Einfluss nehmen können, verringern wir unsere Umweltbelastungen konsequent. Die FSG hat dazu den Umweltschutz als strategisches Unternehmensziel verankert. Unsere Umweltpolitik als Teil des fairport-Kodex gilt verbindlich für alle Mitarbeitenden. Mit unserem nach EMAS (Eco Management and Audit Scheme) geprüften Umweltmanagementsystem steuern und verbessern wir unsere betrieblichen Umweltleistungen.
the fairport steht für Beständigkeit. Dauerhaft einer der leistungsstärksten und nachhaltigsten Flughäfen in Europa zu sein – dieser Mission hat sich der Stuttgart Airport bereits vor über zehn Jahren verschrieben und hält weiter an ihr fest. |
Klimaschutz mit Plan
Wir haben uns ein verbindliches und ambitioniertes Klimaziel gesetzt: netto-treibhausgasneutral bis 2040. Unsere Klimastrategie Destination STRzero führt uns dorthin.
Destination STRzero Masterplan Energie und KlimaKennzahlen und Daten
Alles Wissenswerte zur Umweltarbeit der Flughafengesellschaft sowie unsere Ziele für die Zukunft gibt es im aktuellen Bericht. Er beinhaltet auch unsere Umwelterklärung, die nach den strengen Kriterien von EMAS geprüft ist.
Depart. Bericht 2023fairport zum Anfassen
Wer nur den eigenen Augen traut, nimmt einfach an einer Flughafen-Tour teil. Das SKYLAND bietet für Interessierte neben regulären Führungen auch eine Tour mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit.
Führungen am STRNull Emissionen Bis 2040
"Im Jahr 2040 soll der Flughafen Stuttgart weitgehend emissionsfrei betrieben werden."
Mit dem internationalen Klimaabkommen will die Weltgemeinschaft die durch Treibhausgase verursachte Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad und möglichst sogar auf 1,5 Grad begrenzen. Der Flughafen Stuttgart sieht sich in der Verantwortung, seine CO2-Bilanz weiter zu verbessern, denn wie fast jedes Unternehmen verursacht auch der Airport-Betrieb Emissionen, die zum Klimawandel beitragen.
Den Kurs am Flughafen Stuttgart in Sachen Klimaschutz gibt ein gemeinsames Ziel vor: Die Treibhausgasemissionen will die Flughafengesellschaft bis 2040 auf null bringen. Schon 55 % Reduktion im Vergleich zu 1990 sind geschafft!
Das anspruchsvolle Vorhaben soll durch neue Effizienz- und Reduktionsprojekte auf dem eigenen Gelände umgesetzt werden. Um den Ausstoß von CO2 zu vermeiden und Energie zu sparen, vergrößert der Flughafen zum Beispiel kontinuierlich seine Elektro-Fahrzeugflotte und achtet als Bauverantwortlicher auf einen hohen Standard bei der Energieeffizienz von Neubauten. Damit der Flughafen Stuttgart bis 2040 netto-treibhausgasneutral sein kann, muss sich technologisch aber noch etwas tun. Der Flughafen setzt darauf, dass die nächsten Jahre Innovationen zum Beispiel für eine ergiebigere Energieproduktion in Solaranlagen und bessere Speichermöglichkeiten hervorbringen werden.
Klimastrategie STRzero Masterplan Energie und Klima
KLIMASCHUTZ & ENERGIE
Klimaschutz im Luftverkehr ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Die Flughafengesellschaft engagiert sich, wo sie kann und will den Landesairport bis 2040 netto-treibhausgasneutral betreiben. Wir verbessern die Energieeffizienz unserer Anlagen, betreiben ein systematisches Energiemanagement und fördern emissionsarme Mobilität.
Umweltfreundlichen Strom produziert der Flughafen über Fotovoltaikanlagen auf einer Fläche von mehr als 19.600 m² auf dem eigenen Gelände. Mithilfe des 2013 in Betrieb genommenen Blockheizkraftwerkes wurden klimaschädliche Emissionen durch Energie- und Wärmeerzeugung um 23 Prozent reduziert. Ihren darüber hinaus zugekauften Strom bezieht die FSG zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen.
Ganz leise und abgasfrei sind auf dem Vorfeld die Fahrzeuge der Elektro-Flotte unterwegs. Die Bodenabfertigung möglichst umweltschonend zu gestalten, ist ein erklärtes Ziel des Flughafens. Reisende und ihr Gepäck pendeln mit Elektrofahrzeugen und damit völlig abgasfrei zwischen dem Terminal und den Flugzeugen. An unseren Ladestationen tanken neben E-Passagierbussen und E-Gepäckschleppern auch batteriebetriebene Vans, Frachtschlepper, Förderbänder, und ein Highloader Strom. Fahrzeuge, für die es noch keinen Elektroantrieb gibt, fahren mit synthetischem Diesel (HVO). Dieser senkt die Luftschadstoff-Emissionen im Vergleich zu fossilem Diesel erheblich.
Elektromobilität am Flughafen Stuttgart STR Elektro-Flotte Im Fokus: Mit dem E-Auto zum AirportAktiv am Boden und in der Luft
In enger Kooperation mit den Airlines, den Groundhandling-Partnerschaften und der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH optimiert der Flughafen Stuttgart Prozesse am Boden: Auf Basis des Programms Airport Collaborative Decision Making (A-CDM) werden die Rollzeiten der Flugzeuge auf ihrem Weg zur Start- und Landebahn verkürzt. Dadurch bleibt der Kraftstoffverbrauch am Boden so niedrig wie möglich. Im ersten Jahr der Umsetzung wurden so etwa 740 Tonnen CO2 eingespart.
Die durch den Flugverkehr verursachten Emissionen liegen nur bedingt im Einflussbereich der Geschäftstätigkeit eines Flughafenbetreibers. Trotzdem ist der Airport auch hier aktiv. Seine Entgeltordnung ist die erste eines deutschen Flughafens, die für den Einsatz von synthetischem strombasierten Kerosin und für elektrisches Fliegen finanzielle Anreize setzt. Die FSG fördert elektrisches Fliegen durch Forschungsgelder. 2016 hob so die Hy4, das weltweit erste viersitzige Passagierflugzeug, das seine Energie ausschließlich aus einer Brennstoffzelle und Batterien bezieht und somit emissionsfrei fliegt, am Flughafen Stuttgart für seinen Erstflug ab. Die Antriebstechnik wird aktuell am STR zu einem 30-Sitzer weiterentwickelt.
Der Flughafen Stuttgart klärt gemeinsam mit Partnerschaften in einer Durchführbarkeitsstudie, wie in Baden-Württemberg klimaschonendes synthetisches Kerosin aus grünem Wasserstoff und prozessbedingtem CO2 aus der Zementproduktion hergestellt werden kann. Die Studie ist die Basis für die weiteren Planungsschritte bis zur Realisierung einer industriellen Anlage sein. Das baden-württembergische Verkehrsministerium fördert das Projekt.
H2FLY - Emissionsfreies Fliegen Durchführbarkeitsstudie für Sustainable Aviation Fuel (SAF) Airport Collaborative Decision Making (A-CDM) Klimaschutz-PortalAirport Carbon Accreditation
Mit einem strukturierten Umweltmanagement und dem Einsatz neuer Technologien arbeiten wir gezielt darauf hin, die CO2-Emissionen am Boden und in der Luft zu reduzieren. Bei der Airport Carbon Accreditation (ACA), eine vom Dachverband der europäischen Verkehrsflughäfen ACI Europe gestartete Klimaschutzinitiative, haben wir deswegen das Optimierungslevel erreicht. Das Programm zertifiziert das CO2-Management von Flughäfen in sieben aufeinander aufbauenden Stufen: Mapping (1), Reduktion (2), Optimierung (3), Neutralität (3+), Transformation (4), Transition (4+) und Level 5.
Airport Carbon AccreditationKlimabewusst Reisen
Mobilität ist unverzichtbar, aber auch mit klimaschädlichen Emissionen verbunden. Beim Fliegen entstehen Treibhausgase, die zum Klimawandel beitragen. Global gesehen, ist der Luftverkehr mit etwa drei bis fünf Prozent für die menschengemachte Erderwärmung verantwortlich. Das soll sich in der Zukunft ändern. Passagiere und Passagierinnen am Flughafen Stuttgart, die die Klimabilanz der eigenen Reise verringern wollen, können dies schon heute tun.
Tipps für klimabewusstes Reisen
UMWELT & RESSOURCEN
Unser Anspruch am Flughafen Stuttgart ist es, in Bezug auf Umweltschutz und den sorgsamen Umgang mit Ressourcen nicht nur die rechtlichen Vorgaben zu erfüllen, sondern diese zu übertreffen. Durch umweltverträgliches Abfallmanagement, den Schutz der Gewässer und den Erhalt der Biodiversität auf dem Flughafengelände soll der ökologische Fußabdruck kontinuierlich verringert werden.
ENTSORGUNG UND RECYCLING
Abfall wollen wir möglichst vermeiden – daher haben wir schon beim Einkauf entsprechende Richtlinien. Wo dies nicht möglich ist, verwerteten wir den Abfall wieder, und dies seit Jahren auf einem hohen Niveau. Unsere Verwertungsquote liegt bei 98 Prozent. Sortiert wird der Abfall unter anderem im betriebseigenen Abfallwirtschaftszentrum (AWZ). Neben den eigenen Abfällen der FSG werden dort auch die der anderen Unternehmen auf dem Flughafengelände entsorgt. Rund 60 unterschiedliche Abfallsorten finden ihren Weg dorthin. Der Gummiabrieb, der bei Start und Landungen von Maschinen auf der Bahn zurückbleibt, geht in die thermische Verwertung und der bei Mäharbeiten anfallende Grünschnitt an die Biogasanlage in Leinfelden-Echterdingen.
NACHHALTIGES BAUEN
Der Flughafen Stuttgart ist ein attraktiver Standort für Unternehmen. Bedarfsgerecht entwickelt die FSG seit vielen Jahren die Flächen für Büro- und Handelsimmobilien auf ihrem Gelände qualitativ weiter – und dies aus Platzgründen vor allem in die Höhe. Heute umfasst der gesamte Bestand etwa 550.000 m², Parkraum mit eingerechnet. Als bundesweit erste Flughafengesellschaft haben wir das gesamte Businessquartier Stuttgart Airport City nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen - DGNB e.V. - vorzertifizieren lassen. Neben technischen und wirtschaftlichen Faktoren legt die FSG bei allen Bauprojekten besonderen Wert auf ökologische und soziokulturelle Aspekte und bezieht diese von Anfang an in die Planung mit ein.
Stuttgart Airport CityHochwasserschutz und Entwässerung
Der Airport geht mit seinem Entwässerungsmanagement weiter als gesetzlich vorgeschrieben. Selbst bei starken Niederschlägen kommt es zu keiner Überlastung, denn die Infrastruktur des Landesflughafens ist auf Extremwetterereignisse vorbereitet: leistungsfähige Entwässerungssysteme leiten das Regenwasser von Start- und Landebahn, Taxiways und Vorfeld zu den unterirdischen Klär- und Rückhaltebecken. Diese haben ein Gesamtvolumen von über 100.000 m³. Das ist wichtig für den Hochwasserschutz, denn ein ungebremstes Ausströmen von Wassermassen würde die Ökosysteme von Bächen, Seen und Infrastruktur in der Nachbarschaft überfordern. Zudem ist die Einleitung von unbelastetem Oberflächenwasser streng geregelt und nur nach Genehmigung der zuständigen Behörden zulässig. Seit den 1990er-Jahren hat die FSG über 120 Millionen Euro für den Schutz des Grundwassers und der öffentlichen Gewässer ausgegeben, deren Qualität sich stetig verbessert hat. Damit leistet der Airport einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz in der Region.
Im Fokus: Klimawandel mitgedachtEnteisung und Gewässerschutz
Damit Passagiere bei Frost sicher abheben, erhalten die Flugzeuge am STR eine Dusche mit biologisch abbaubarem Enteisungsmittel. Moderne Geräte helfen dabei, dieses besonders maßvoll zu dosieren und je nach Wetterbedingungen mit mehr Wasser zu verdünnen. Unter den De-Icing-Positionen fangen spezielle Tanks anschließend die organischen Überreste der Flüssigkeit auf. Diese wird im nächsten Schritt von Fachleuten biologisch vorbehandelt, bevor sie in öffentliche Gewässer fließen darf. Dazu filtert ein Schwebebettreaktor die gesamtorganischen Kohlenstoffe heraus und mindert den Kohlenstoffgehalt des anfallenden Abwassers. Zum Schutz der Umwelt setzt der Landesairport chemische Enteisungsmittel erst dann ein, wenn sich Schnee und Eis nicht mechanisch beseitigen lassen. Als Anreiz für eine möglichst umweltfreundliche Enteisung der Flugzeuge führte der Stuttgart Airport ein Entgelt ein, welches sich an der Menge des eingesetzten Enteisungsmittels orientiert.
Biodiversität
Die Glatthafer- und Rotschwingelwiesen auf dem Flughafengelände bilden das größte zusammenhängende Trockenwiesenbiotop auf den Fildern und bieten rund 70 Pflanzenarten und zahlreichen Tieren ein Zuhause. Sie bedecken knapp die Hälfte des rund 400 Hektar großen Areals. Den Artenreichtum sichert die FSG durch ein spezielles Grünflächen-Management. Rund 650 Tonnen Grasschnitt fällt bei der Flughafenmahd pro Jahr an. Bei der jährlichen wissenschaftlichen Analyse des Grases an der Universität Hohenheim zeigte sich bislang stets, dass das es unbelastet ist. Gleiches gilt für den Honig, den aktuell rund 600.000 Bienen östlich und westlich der Startbahn für Biomonitoring produzieren. Seit 2012 bescheinigt die Landesanstalt für Bienenkunde der FSG, dass der Airport-Betrieb die Honigqualität nicht negativ beeinflusst.
Video: Bienen am AirportSaubere Luft
Saubere Luft ist eine natürliche Lebensgrundlage. Deshalb gilt am STR das Vorsorgeprinzip: Durch ständige Kontrollen analysiert der Landesairport Daten zur Luftreinhaltung und Schadstoffminimierung. Unsere Fahrzeugflotte stellen wir Schritt für Schritt auf Elektroantriebe um. Die aktuell verbleibenden Verbrennerfahrzeuge tanken synthetischen Diesel. Im Vergleich zu herkömmlichem Sprit entstehen dadurch deutlich weniger Ruß, Feinstaub und CO2. Das sorgt für gesündere Arbeitsbedingungen auf dem Vorfeld. Nichtsdestotrotz entstehen auch am STR bei allen natürlichen und technischen Verbrennungsprozessen ultrafeine Partikel (UFP), insbesondere in den Flugzeugturbinen. Seine Verantwortung gegenüber den Beschäftigten und seinem Umfeld nimmt der Flughafen sehr ernst. Um den Stand der Forschung im Blick zu behalten und unsere Maßnahmen entsprechend anpassen zu können, tauschen wir uns regelmäßig mit Behörden und anderen Flughäfen zu neuen Erkenntnissen über UFP aus.